Die Geschichte
Als der Schlagzeuger Meinhard „Obi“ Jenne 1998 nach Stuttgart gezogen ist, hat es nicht lange gedauert, bis er den Saxophonisten Libor Sima kennenlernte. Die vielfachen gemeinsamen musikalischen Interessen und Vorlieben quer über alle Bereiche der anspruchsvollen Musik von Klassik über neue Musik bis hin zum großen Feld der Jazzmusik ließen nichts anderes zu als eine baldige musikalische Zusammenarbeit. Dies geschah erstmals im Rahmen einer „Midnightsession“ in Rogers Kiste, bei der mit einem von Libor Sima eigens arrangierten John-Coltrane-Programm gejammt wurde.
Dieses Projekt hat bei Publikum, dem damaligen Betreiber Atze Gericke und nicht zuletzt bei der Band einen bleibenden Eindruck hinterlassen und kurz darauf wurden die freigewordenen Montage übernommen. Über 6 Jahre spielten die Spitzenjazzer der Stuttgarter Szene jeden Montag in der Kiste und die deutsche Szene sprach bald von diesem speziellen „Band in the Bix-Sound“.
Organisator der Band ist der Schlagzeuger Meinhard „Obi“ Jenne, der zu der Stammbesetzung immer wieder Gastmusiker aus ganz Deutschland einlädt und damit seinem Gedanken der Community unter Jazzmusikern Tribut zollt; die Liste liest sich wie ein „who is who“ der deutschen Szene, neben arrivierten Jazzern werden auch immer wieder „rising stars“ dazugebeten. Dadurch entstehen stets neue Interpretationsmöglichkeiten, wodurch wichtige Komponisten vorgestellt, aber auch andere musikalische Themenabende zum jedesmal einzigartigen Erlebnis werden.
Band in the Bix hieß bei der Gründung im Oktober 1999 Band in the Box, weil sie die ersten 8 Jahre allmontäglich in Rogers Kiste in Stuttgart aufgetreten ist und damit die Nachfolge der legendären Montagabendband angetreten hatte. Für Meinhard „Obi“ Jenne wiederum war es eine Fortsetzung der montäglichen Regelmäßigkeit, die er davor bereits 5 Jahre lang mit seiner damaligen Band „The Wright Thing“ in Heidelberg sehr erfolgreich durchgeführt hat.
Seit der Eröffnung des Jazzclub BIX 2006, an dessen Realisierung die Bandmitglieder entscheidenden Anteil hatten, ist die „Band in the Bix“ nun regelmäßig in ausgewählten Programmen dort zu hören und gastiert darüberhinaus auf den großen Club und Festivalbühnen.
Darüber hinaus entwickelten sich aus diesem Schmelztiegel viele interessante Projekte, die teilweise eigenständig auf den großen Festivals gastieren und in Ihrer Besonderheit die Jazzwelt immer wieder aufhorchen lassen.
Die größte Besetzung findet sich im Stuttgart Jazz Orchestra wieder, in dem bis zu 14 Musiker originäre Big-Band-Literatur interpretieren.
Zitat „Rheinpfalz“ vom 17.05.2004:
„…..und wenn einem dann noch Musiker wie Jo Ambros an der Gitarre, Mini Schulz am Bass und Meinhard Obi Jenne am Schlagzeug (alle aus Stuttgart) zur Seite stehen, ist man eh in einer Liga für sich. Ein Zauberer der Musik war Ambros. Gesangliche, wohltönende, sensible, runde Linien zupfte er, die sich stets aus sich selbst erneuerten und eine große dynamische Spannweite sowie eine schier neue Dimension von Klangschärfe erreichten.In neue Dimensionen scheint auch Schulz vorzustoßen.Aus dem schwerfälligen „Elefanten“ Kontrabaß hat er eine hoch sensible Instrumentalstimme gemacht, die ausdrucksmäßig über alle Nuancen verfügt. Eine nahezu orchestrale Vielfalt an Farben und rhythmischen Bewegungen besaß Jenne am Schlagzeug.Faszinierend war es zu erleben, wie er den Beat in komplexe polyrhythmische Muster auflöst und das Zentrum des rhythmischen Geschehens über das gesamte Arsenal des Sets wandern ließ.Obwohl das Quartett in dieser Form in der Kammgarn seine Premiere feierte, hatte man den Eindruck, die vier agierten schon ewig zusammen, so rund war die Sache. Das Publikum war aus dem Häuschen und forderte zwei Zugaben…“
Ausgewählte Programme:
TENORFIRE
Einer der programmatischen Schwerpunkte der Band ist die Auseinandersetzung mit Tenorsaxophonisten. Es ist eine große Freude, an diesem Abend vier der bekanntesten und interessantesten Tenorsaxophonisten Europas in einem gemeinsamen Programm vorstellen zu können, alle haben ihren Wohnsitz in Deutschland. Speziell für diesen Abend hat Libor Sima Arrangements geschrieben, ebenso werden eigene Kompositionen der Musiker vorgestellt, die die unterschiedlichen Wurzeln aufzeigen und diese dem saxophonorientierten Jazzkontext beeindruckend gegenüberstellen
Mit den Tenoristen Libor Sima, Peter Lehel, Tony Lakatos, Jürgen Bothner, Andreas Maile, Paul Heller plus Rhythmusgruppe.
MICHAEL BRECKER MEMORIAM PROJEKT
Michael Brecker hat nach John Coltrane die Tradition des Tenorsaxophons weitergeführt und war von den siebziger Jahren bis zur Gegenwart der stilprägendste Saxophonist. Nicht nur im Jazz, sondern auch als vielseitiger Studiomusiker hat er vielen bekannten Aufnahmen seinen persönlichen Stempel aufgedrückt.
Ob er sich mit den Brecker Brothers, Steps Ahead, Herbie Hancock oder seiner eigenen Band weltweit auf die großen Bühnen stellte oder bei Stars wie James Brown, Billy Joel oder Steely Dan im Hintergrund wirkte, er überzeugte jederzeit durch erstaunliche stilistische Flexibilität und eine atemberaubende Technik, die neue Standards setzte.. Ihm wurden 11 Grammies überreicht. In Bands wie Dreams, Steps Ahead oder eben den Brecker Brothers verfeinerte er die Klangsprache des neomodernistischen Jazz, mit seiner eigenen Band wurde er weltweit gefeiert. Nach langer Krankheit verstarb Michael Brecker am 13. Jannuar 2007 in New York.
Band in the BIX ist ACF
Die siebenköpfige Formation ACF präsentiert sich als eine kompakte Funk Big Band, deren überschäumende Spielfreude keine Wünsche offen lässt.
ACF bedeutet Advanced Combo Funk – und genau so klingt die Band auch: Ein unwiderstehlich dynamisches Septett, das auf der Bühne groovt wie die besten US-Funkcombos. Mit treibenden Rhythmen, harten Gitarrenriffs und messerscharfen Bläsersätzen mischt ACF Hip-Hop, Jungle und Funk mit Elementen aus Jazz bis Klassik zu einem ganz eigenen Stil. Als Musiker sind zu hören: Axel Schlosser/Joo Kraus (Trompete), Libor Sima (Sax, Bassoon), Ian Cumming/Uli Röser (Posaune), Michael Koschorrek (Gitarre und Vocals), Markus Bodenseh (Bass), Obi Jenne (Schlagzeug) und Rainer Tempel/Ulf Kleiner (Keybord).
Zu neuen Höhenflügen angespornt und frisches, pulsierendes Blut in den Adern mischt ACF HipHoplagen mit Elementen aus Funk, Jungle und Jazz zu einem ganz eigenen Stil.
Rhythmusbetonter Funk-Jazz mit einem Bläsersatz, der dem Publikum mit müheloser Präzision die Riffs nur so um die Ohren haut.
Die Musik der „Advanced Combo Funk“ ist im wahrsten Wortsinn „advanced“, also fortschrittlich: Wo sich viele aktuelle Dancejazzbands niemals hinwagen würden, preschen die sieben Musiker mit einer derartigen Wucht vor, dass nichtssagende Weichspülerklischees aus Jazz und Funk dabei auf der Strecke bleiben. „ACF“ ist kompromissloses Powerplay, ohne Rücksicht auf Verluste, und trotzdem unwiderstehlich funky.
STUTTGARTER PLÄTZE
2003 bekommt Libor Sima den Auftrag des Kulturamtes, eine mehrteilige Suite für Quartett zu komponieren, die sich im Bezug auf bekannte Orte Stuttgart stellt. So wird der Schloßplatz, der Flughafen, die Klett-Passage und Hauptbahnhof, der Pragsattel und die Kulturmeile musikalisch in Szene gesetzt.
HORACE SILVER
Eines der über Jahre ausgefeilten Programme der BitB huldigt die Musik des Pianisten Horace Silver, dem großen Pianisten, u. a. Mitbegründer von Art Blakeys „Jazz Messengers“, dessen rhythmisch betonter Jazzstil stets offen für zahlreiche Einflüsse war. „What is jazz music but another language?“ fragt er bis heute und diese Offenheit nimmt BitB gerne als Programm für diesen Abend auf.
CHICK COREA THREE QUARTETS
Im Mittelpunkt des BITB-Programms stehen Teile von Coreas „Three Quartets”, eine Platte die anfang der 80er wie eine Bombe in der Jazzszene eingeschlagen hat, nicht nur durch die ungewöhnlich ausführlich angelegten Kompositionen, sondern ebenso durch das als ganz neu empfundene Spiel Michael Breckers oder Steve Gadds. Aber auch einige Stücke der Corea Electric Band sowie ausgewählte Klassiker der „Return to forever“ werden zum Besten gegeben.
JAZZHISTORY
Nach einiger Zeit und mittlerweile über 50 verschiedenen Programmen haben sich die Musiker der BitB dazu entschlossen, die Themenabende noch klarer voneinander abzugrenzen und eine „JAZZHISTORY“ – Veranstaltung anzubieten. Dazu werden kleine Geschichten und Hintergrundinformationen zu den jeweils interpretierten Programmen geboten, die kurzweilig die Musik auch von einer anderen Seite zugänglich macht. Ebenso sind ab demnächst auch spezielle Film- und Konzertabende geplant, auf die man auch schon gespannt sein kann.
Weitere Programme:
THE MUSIC OF STAN GETZ
JOHN COLTRANE QUARTET
JOHN COLTRANE SEXTET WITH HORNS
BE BOP SPECIAL
WHEATHER REPORT
MODERN JAZZ QUARTET
HARD BOP
THE ACOUSTIC JUNGLE BROTHERS
MACEO PARKER FUNK SPECIAL
THE GREAT AMERICAN SONGBOOK VOL.1-VOL.33
GROOVE JAZZ FOR 2 OR 3 SAXES
FIRST MILES DAVIS QUINTET
SECOND MILES DAVIS QUINTET
MILES DAVIS-KIND OF BLUE
ELECTRIC MILES
CANNONBALL ADDERLEY
JOE ZAWINUL
SOULJAZZ
COOL JAZZ
EINHEITSJAZZ
GROOVY CHRISTMAS BAND
PAT METHENY
THE SOULFUL GUITAR
THE SWINGING GUITARS
THE SOUND OF RAINER TEMPEL
THE SOUND OF THE HÜBNER BROTHERS
MARTIN SCHRACK SONGBOOK
HERBIE HANCOCK
BILL EVANS
FUSION SPECIAL
M´JOBI FEAT LES MC´CANN
M`JOBI FEAT THE POINTER SISTERS